Wissenschaftler des Forschungsverbundes Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan) haben eine „Nationale Strategie für die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in Pandemiezeiten“ vorgestellt (DOI: 10.5281/zenodo.5012504).
https://zenodo.org/record/5012504#.YNMhbUUzY2w
„Die Coronapandemie hat in vielen Bereichen zu räumlicher Distanz geführt und menschliche Nähe eingeschränkt. Vor allem in der Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen haben die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen dies als sehr schmerzvoll und häufig traumatisierend erlebt“, hieß es aus dem Forschungsverbund. Kernstück der Strategie sind 33 Handlungsempfehlungen, die sich in drei Abschnitte gliedern: „Patienten und Angehörige unterstützen“, „Mitarbeitende unterstützen“ und „Strukturen und Angebote der Palliativversorgung unterstützen und aufrechterhalten“.
Eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung der Strategie laut dem Forschungsverbund die Ergebnisse aus 16 Studien, die 2020 und 2021 im Verbundprojekt PallPan durchgeführt wurden. Darin wurden Betroffene, Versorgende und Verantwortliche im Gesundheitssystem und in der Politik nach ihren Erfahrungen während der Coronapandemie befragt und deren Aussagen systematisch untersucht und ausgewertet. Patienten und ihre Angehörigen wünschen sich danach vor allem Nähe am Lebensende auch in einer Pandemie. „Hierfür braucht es abgewogene Besuchsregelungen für Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, aber auch einen rechtlichen Rahmen, den die Politik schaffen muss.
Wichtig: Ohne Strukturen kann das nicht umgesetzt werden – hier sind politische Entscheidungen gefragt!